Hamburger Tuckerboot

Hamburger Tuckerboot

Ursprünglich war dieses Boot für das raue Elbrevier gedacht, um dort im Einsatz als robustes Arbeitsboot im Hamburger Hafen zu dienen. Hier wurden überwiegend Boote mit Pinnen oder Radsteuerung eingesetzt. Sie fuhren als „Fastmoker“, übernahmen Personenbeförderung und Transportaufgaben. Dadurch entstand vor mehr als 100 Jahren der Beruf des Festmachers. Mit kleinen wendigen Spitzgattbooten fuhren sie den großen Seglern und Dampfschiffen entgegen, um mit dem Kapitän das Festmachen zu vereinbaren. Die Boote wurden gerudert und brachten die Schiffstaue zum Kai oder den Dalben. In den 30er Jahre kamen verstärkt Motorboote aus Holz zum Einsatz, welche später durch Stahlboote ersetzt wurden. Diese waren mit kleinen Dieselmotoren ausgestattet, welche durch ihre Geräusche die Bezeichnung Tuckerboot hervorbrachten. Heute mit allem Komfort versehen sind diese Boote ideal für Binnenreviere bis hin zur Küste

Zur 700 Jahrfeier von Blankenese hat der Konstrukteur Reinhard Stelzer das Hamburger Tuckerboot erstmals noch in traditioneller Holzbauweise präsentiert, woraus er dann das Hamburger Tuckerboot 675 in moderner Kunststoffbauweise entwickelte.

Ob in der Startausführung als offenes Boot mit Pinnen Steuerung oder als Kabinenvariante mit Vollausstattung inkl. Holzdeck, Kocher, Bord-WC und Radsteuerung bietet dieses Boot alle Möglichkeiten, es den Kundenwünschen entsprechend individuell zu gestalten.

Da es sich bei dem Hamburger Tuckerboot um einen reinen Verdränger mit Elektroantrieb handelt, sind die Geräuschemissionen weitaus geringer als bei einem Boot mit Verbrennungsmotor.

Die Herstellung, Wartung und Reparatur von Yachten gehört zu unser Hauptbetätigung als Bootsbauer. Seit den 60er Jahren werden Boote und Yachten hauptsächlich aus GFK hergestellt. Heute zeigen sich neben den Emissionen im Herstellungsprozess, auch die problematische Entsorgung von Faserverbundwerkstoffen. Diese Werkstoffe haben einen hohen Verbrauch an CO2 während der Produktion und können nach der Lebensdauer nur noch als Sondermüll behandelt werden.

Im Yacht Bau werden hauptsächlich kalt härtende Kunststoffe (GFK), Klebstoffe auf Basis von Polyester- und Epoxidharz eingesetzt. Es werden Produkte (Boote) aus Verbundwerkstoffen unterschiedlichster Kunststoffe hergestellt. 

Ziel des Vorhabens ist es ein Boot herzustellen, welches

A: aus einem maximalen Anteil nachwachsender Rohstoffe besteht

B: einen möglichst geringen Verbrauch von CO2 während der Bauphase aussetzt

C: möglichst wenig CO2 im Betrieb ausstößt

Diese Ziele werden bei der Entwicklung und Produktion eines Produktes der Yachtwerft Hamburg GmbH erreicht werden. Dieses Produkt ist ein klassisches Motorboot mit 6,75m Länge, welches privat sowie kommerziell genutzt werden kann.

Um die Ziele zu erreichen, werden folgende Maßnahmen getroffen werden:

Die Innovation des Gesamtprojektes kann so verstanden werden, dass ein übliches Serienprodukt mit den herkömmlichen Mitteln und Werkzeugen, welche in der Branche gebräuchlich sind, im Sinne der Energiewende durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe realisiert werden. Das Serienprodukt soll neben einer langen Lebensdauer möglichst CO2 neutral und recyclingfähig sein. 

Das Ziel aus nachwachsenden Rohstoffen ein Boot in moderner Composite Bauweise zu fertigen ist eine Innovation. Es muss in jedem Bereich geprüft werden, welche Faser die richtige ist. Danach werden die Prozesse in der Produktion umgesetzt und mit neuen Standards versehen.